Von Rumänien aus nach ganz Europa

Die Umstände, unter denen die beiden Lehrerinnen Mihaela Giurgea und Dr. Corina Toma mit ihren Schülern arbeiten mussten, waren nicht einfach. Doch trotz der Pandemie noch der damit einhergehenden Schulschließungen haben sie sich mit ihrem Projekt "CaeliBox" bei der "European Code League" beworben. Bei diesem Wettbewerb, den Science on Stage mit freundlicher Unterstützung der SAP SE veranstaltete, haben zahlreiche Lehrkräfte ihre innovativen Coding-Projekten für den MINT-Unterricht eingereicht. 

Beim virtuellen Finale der European Code League am 28. Mai gewann nun das rumänische Team den ersten Platz. 

Bei "CaeliBox" messen die Schülerinnen und Schüler mit Sensoren unterschiedliche Luftparameter wie die CO₂ -Konzentration, Luftfeuchtigkeit, Druck, Temperatur, Lärm und anderen Schadstoffen in ihrer Stadt. Die Daten werden auf einen Server übertragen, sodass die Schüler jederzeit darauf zugreifen und damit arbeiten können. 

Die Jury lobte ihre Professionalität und den hohen Qualitätsanspruch, den das Team zeigte. Jurymitglied Jean-Luc Richter fasst zusammen: "Dieses Projekt könnte dabei helfen, die Luftqualität und damit auch die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger in ganz Europa zu verbessern". 

Der zweite und der dritte Platz gingen an Teams aus der Türkei und Griechenland. Die Teams haben Sachpreise und eine Reise zum europäischen Science on Stage Festival gewonnen, das vom 24. bis 27. März 2022 in Prag stattfinden wird.

Bei diesem dreitägigen Bildungsfestival werden 450 LehrerInnen aus über 30 Ländern zusammenkommen, um ihre innovativen Unterrichtskonzepte in einer Messe, in Workshops und in Kurzvorträgen zu präsentieren und sich darüber auszutauschen.

Auf diese Weise werden Mihaela Giurgea und Dr. Corina Toma und ihre Schülerinnen und Schüler Lehrkräfte in ganz Europa inspirieren.

Das Video zum Finale

Die Projektbeschreibungen der drei ersten Teams 

Platz 1 

Mihaela Giurgea und Dr. Corina Toma, Tiberiu Popoviciu "Computer Science High School, Cluj Napoca, Rumänien

CaeliBox

Die CaeliBox ist ein "Zauberkasten". Mit Hilfe von Sensoren können Schülerinnen und Schüler verschiedene Luftparameter wie CO₂-Konzentration, Feuchtigkeit, Druck, Temperatur, Lärm und andere Schadstoffe in ihrer Stadt messen. Die Daten werden auf einen Server übertragen, sodass sie jederzeit darauf zugreifen und damit arbeiten können. So können beispielsweise Daten, die an warmen Tagen gesammelt wurden, mit denen verglichen werden, die an kalten Tagen gesammelt worden sind. Diese Idee hat die Jury überzeugt: das Team wurde mit dem ersten Platz bei der European Code League ausgezeichnet.

Platz 2

Merve Özer and Ceyda Fidan, Doku Schools, Öveçler/Çankaya, Ankara, Türkei

Good Posture

Aufgrund der Pandemie und der Schulschließungen mussten Schülerinnen und Schüler auf der ganzen Welt in den Distanzunterricht. Das führte auch dazu, dass Kinder deutlich mehr Zeit am Computer oder am Smartphone verbrachten, mit den entsprechenden negativen Folgen für die Körperhaltung. Dieses Team hat eine Anwendung entwickelt, die Faktoren wie den Abstand zum Bildschirm, die Sitzhaltung und die Bewegung misst und dem Kind optische und akustische Warnungen gibt, wenn etwas nicht stimmt. So kann es seine Haltung schnell anpassen. 

Platz 3

Astrinos Tsoutsoudakis and Ioannis Tzagkarakis, Lower Secondary School of Gazi; Model Lower Secondary School of Heraklion, Kreta, Griechenland

Erdbeben kommen in Gebieten wie Griechenland häufig vor. Deswegen finden dort regelmäßig Übungen zur Evakuation statt. Wenn dieses Naturphänomen tatsächlich auftritt, sind die Schülerinnen und Schüler trotzdem nervös. Dieses Team hat mit Microcontrollern und Sensoren ein Frühwarnsystem für das Klassenzimmer entwickelt, um die Evakuierung im Falle eines Erdbebens zu erleichtern. Die Vorrichtung erkennt die Primärwellen des Erdbebens und warnt die Jugendlichen, sodass sie sich unter ihren Tischen in Sicherheit bringen können. Nach Abklingen der Sekundärwellen nutzt sie "Fuzzy Logic", um den richtigen Zeitpunkt zur Evakuation des Klassenzimmers zu bestimmen und die Schülerinnen und Schüler darauf hinzuweisen. 

Die Projekte aus Deutschland:

Carolin Möbus und Heiko Stangl, Hector Seminar, Standort Mannheim

Foxfire: Browsing glowing woods

Mehr als 70 Pilzarten sind in der Lage, über einen enzymatischen Mechanismus Licht zu erzeugen. Dieser Bereich der Biolumineszenz wird erst seit wenigen Jahren intensiv erforscht. In einem arbeitsteiligen Ansatz beschäftigte sich dieses Team mit der Kultivierung von biolumineszenten Pilzen und dem von ihnen emittierten Licht. Zur Datenerfassung und -analyse wurden Python-Programme für den Raspberry Pi entwickelt: Das Kameramodul diente zur Dokumentation der Wachstumsphase der Pilze. Helligkeits- und Spektralsensoren ermöglichten dann die Untersuchung des Lichtstroms und der spektralen Zusammensetzung des Lichts. Unter anderem wurden die periodischen Schwankungen der Lichtemission analysiert.

Florian Stupp, Otto-Hahn-Gymnasium, Böblingen

Your environmental Foodprint

Beim Einkaufen von Lebensmitteln wird vermehrt auch auf den Umwelteinfluss geachtet: Ist das Produkt biologisch angebaut worden? Stammt es aus der Region? Doch das sind nicht die einzigen wichtigen Faktoren. Oft übersehen wird der CO₂-Austoß und der Wasserverbrauch bei der Herstellung. Diese App soll auf diesen Umstand hinweisen. Scannt ein Kunde oder eine Kundin ein Produkt, erhält sie alle wichtigen Informationen, um eine wirklich grüne Entscheidung treffen zu können.