#SonS2022: "Es fällt uns sehr schwer, bei den vielen tollen Projekten eines auszuwählen"
Ein Erfahrungsbericht von Solveg Schlinske und Daniela Wellhausen, Lehrerinenen an der Annedore-Leber-Grundschule in Berlin und Entwicklerinnen im Team Themenkisten der iMINT-Akademie Berlin.
Vier Tage voll mit spannenden Begegnungen, intensiven Gesprächen und einer Vielzahl neuer Ideen für den eigenen Unterricht liegen hinter uns. Leider reichte die Zeit nicht annähernd, um all die interessanten Projekte kennenzulernen. Das Festivalprogramm bot uns außer der riesigen Messe spannende Highlight-Sessions, Workshops und eine Exkursion ins Prager Klementinum.
Mozart hat einmal während eines Aufenthalts in Prag gesagt, er nähme täglich denselben Weg zum Konzerthaus und entdecke jeden Tag etwas Neues in dieser wunderbaren Stadt. Ähnlich erging es uns auf den täglichen Wegen zu unserem Stand durch nur zwei der drei Messeräume.
Die leer gebliebenen Stände der ukrainischen Delegation holten uns immer wieder aus der völkerverbindendenden Festivalstimmung in die Absurdität der Gegenwart, wo keine tausend Kilometer entfernt ein fürchterlicher Angriffskrieg tobt und Millionen Menschen auf der Flucht sind.
An unserem Stand informierten sich viele Besucherinnen und Besucher, wie es mit den inklusiven Lernumgebungen der Themenkiste „Würfel“ gelingt, die Raumvorstellung der Schülerinnen und Schüler zu entwickeln. Einige Gäste an unserem Stand waren von den einfachen und kostengünstigen Materialien und der freien Verfügbarkeit der Lernumgebungen im OER-Format so begeistert, dass sie sie gleich in der nächsten Woche in ihrem eigenen Unterricht einsetzen wollten.
Es fällt uns sehr schwer, bei den vielen tollen Projekten, die wir in Prag kennenlernen durften, eines auszuwählen.
Sehr beeindruckt hat uns, dass schon Studenten von der Idee von Science on Stage begeistert sind und ihre Projekte vorstellten. Kardos Gergely, ein Praxissemesterstudent aus der ungarischen Stadt Szeged, demonstrierte auf der Bühne und an seinem Stand „The Sound of Physics“ eindrucksvoll, welch Wohlklang durch einfache physikalische Phänomene erzeugt werden kann. Auf fünf wassergefüllten Weingläsern spielte er das Thema „Aus der neuen Welt“ von Antonin Dvorak. Fünf Zuschauerinnen konnten unter seiner Anleitung auf selbstgesägten Plastikrohren „Freude schöner Götterfunken“ spielen. Seine Schülerinnen und Schüler erklären im Physikunterricht an diesen einfachen Alltagsgegenständen, wie Töne entstehen und musizieren im Musikunterricht mit ihnen.
Wie gut man mit wassergefüllten Flaschen musizieren kann, bewiesen am Samstagabend beim Abschiedsdinner auch Ondrey und Jakub von „Flaskinet“, die alle Gäste mit ihrem bunten Repertoire von Klassik bis Pop begeisterten und einige sogar zum ausgelassenen Tanzen animierten.
Diese Seite teilen