#SonS2019: “Man diskutierte über Ideen, Umsetzungen und über portugiesischen Rotwein.”
Wenig Schlaf, viele spannende Eindrücke und unfassbar viele Ideen gab es in Cascais. Was in Berlin schon ein Pulverfass an kreativen Ideen war, wurde in Portugal noch um Längen getoppt. Schnell war klar, warum für das Festival vier Tage angesetzt waren - man schaffte es schlichtweg nicht einmal, an einem Tag an allen Projekten vorbeizulaufen. Die Organisation sah es vor, jeweils stundenweise am eigenen Projekttisch zu stehen und das eigene Projekt vorzustellen oder herumzugehen, um Kontakte zu knüpfen, Ideen zu begutachten oder sich einfach nur fachlich durch Präsentationen, Workshops und Poster-Sessions fortzubilden.
Unterbrochen wurde dieser intensive und teils recht anstrengende Austausch durch so genannte Highlight Sessions, On-Stage-Presentations oder Vorträge, in denen teils sehr namhafte Forschende aus ganz Europa von ihrer Arbeit und der dahintersteckenden Begeisterung berichteten.
Mein klares Highlight war der Vortrag des Astrophysikers und Astronauten Gernot Grömer von der Universität Innsbruck sowie der International Space University. Der Satz "Wir sind uns sicher, dass der erste Mensch, der zum Mars fliegt, bereits geboren ist - und aktuell im Alter Ihrer Schüler ist" gepaart mit seiner Hoffnung, dass moderner naturwissenschaftlicher Unterricht junge Menschen dazu motiviert, in die Astrophysik zu gehen und schlussendlich die Tatsache, dass er am Ende des Vortrags einen Marsmeteoriten auspackte, den der erste Mensch auf dem Mars wieder "nach Hause" bringen soll, machten den rhetorisch unschlagbaren Auftritt wirklich zu einem Highlight.
Es gab unzählige wertvolle Gespräche und ich meine zum einen, mehr als nur vage Ideen bei meinen Gesprächspartnern hinterlassen zu haben und zum anderen, dass ich wiederum (wie immer) neue Impulse bekommen habe, mein Thema noch auszubauen und darüber mit vielen Kolleg*innen in Kontakt zu bleiben.
Wahre Schätze an Unterrichtskonzepten
Neben der tollen Möglichkeit, das Fach-Englisch mal zu benutzen und wieder zu reaktivieren, gab es aber noch viel mehr in Fair & Forum zu entdecken: In der Ausstellung der ganzen Unterrichtsprojekte gab es wahre Schätze zu entdecken.
Hier wurde der Physik-Nobelpreis 2018 kurzerhand didaktisch reduziert mit einfachen Schulmitteln nachgebaut, dort wurden Sortieralgorithmen mit einem Arduino und mehreren Servomotoren in echt animiert, da wurden Suchalgorithmen getanzt, an anderer Stelle wurde in virtuelle Welten eingetaucht, um sich dort für den Satz des Pythagoras zu treffen.
An wieder anderer Stelle wurde aus PC-Lüftern ein Windkanal gebaut, in dem eine Waage die Veränderung der Gewichtskraft eines Mini-Flugzeugflügels anzeigte, wenn der Wind angestellt wurde. Auch gab es einfache Erklärungsmodelle zur Quantenphysik mit Folienstreifen sowie simple Do-It-Yourself-Bauten, die zeigten, wie Exoplanten entdeckt werden, wie man Trübheitsmessungen durchführt und wie man Schall in verschiedenen Medien messen kann usw. Viele dieser Experimente bedienten sich der Arduino-Plattform unter Einsatz unzähliger Messsensoren, um die Daten live anzuzeigen.
Das soziale Miteinander wurde abends ebenso gepflegt. Selbstverständlich mischten sich immer wieder die Grüppchen neu zusammen und man diskutierte bis spät in die Nacht über Ideen, Umsetzungen und über portugiesischen Rotwein.
Sehr schön war's!
Sie möchten auch einmal an einem Festival teilnehmen? Das nächste Nationale Science on Stage Festival findet vom 13.-15. November 2020 an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe statt. Hier erhalten Sie alle Informationen dazu!
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