Lilu und die Lehrkräfte
Was macht Science on Stage eigentlich aktuell im Bereich der Grundschulbildung? Die Antwort lautet: Einiges! Neben dem regelmäßig stattfindenden virtuellen Grundschul-Stammtisch gibt es ein weiteres Projekt, das wir Ihnen heute vorstellen möchten.
Im Frühjahr 2021 hat Science on Stage ein neues Projekt mit dem Namen „Train the Trainer: Sprachförderung mit Experimenten“ gestartet.
Ziel des Projektes ist es, Grund- und Förderschullehrkräften einen vertieften Einblick in die Unterrichtsbroschüre „Lilus Haus“ zu geben, ihnen Sicherheit bei der Durchführung von Experimenten zu vermitteln und sie zu befähigen, ihr Wissen an Kolleg*innen weiterzugeben.
Das Projekt besteht aus drei Fortbildungstreffen, die über ein Jahr verteilt virtuell und in Präsenz stattfinden. Es ist die erste Fortbildung mit einem Train the Trainer –Ansatz bei Science on Stage und wir freuen uns, Lehrkräfte zu Multiplikator*innen ausbilden und über sie das Material „Lilus Haus“ weiter verbreiten zu können.
Am ersten virtuellen Treffen im März 2021 nahmen 29 Grund- und Förderschullehrkräfte aus acht deutschen Bundesländern sowie aus Südtirol, Italien teil. Die drei Koordinatorinnen des Projekts hatten ein buntes Programm für zwei Tage vorbereitet.
Dazu gehörten Versuche mit Trockenhefe, wie sie im Kapitel „Küchen-Kuriositäten“ vorgestellt werden. Zur gemeinsamen Versuchsdurchführung hatten alle Teilnehmer*innen im Vorfeld die benötigten Materialien per Post zugeschickt bekommen. Nun wurden die Experimente unter Anleitung der Koordinatorinnen am Bildschirm durchgeführt, was gut funktionierte. Zudem gab es einen Input zum Thema Sprachförderung mit Ideen, wie sich diese im Unterricht einbinden lässt.
Am zweiten Tag experimentierten die Teilnehmer*innen gemeinsam mit aufgequollenen Bohnen aus dem Kapitel „Wohnzimmer-Wunder“ und testeten mittels eines Versuchsaufbaus aus einer Tasse, einem Gummiband und einem Bleistift die Reibung auf verschiedenen Oberflächen.
Anschließend erarbeiteten die Lehrkräfte in Kleingruppen Ansätze, wie sie die gezeigten Ideen in ihrem eigenen Unterricht umsetzen können. Dabei kamen die Lehrkräfte miteinander ins Gespräch. Trotz des virtuellen Formats war die Atmosphäre sehr angenehm und beschwingt. Die teilnehmenden Lehrkräfte, die Koordinatorinnen und das Organisationsteam von Science on Stage gingen mit einem sehr positiven Eindruck aus dem ersten Treffen heraus
Das zweite Treffen ist für Oktober 2021 geplant. Da die Wartezeit doch sehr lang und wegen der Pandemie auch noch kompliziert ist, beschlossen wir kurzerhand ein Angebot zur Überbrückung zu schaffen: Zwei virtuelle Zwischentreffen auf freiwilliger Basis. Diese sollten dazu dienen, nach dem ersten Treffen aufgekommene Fragen zu diskutieren und zu beantworten – und auch einfach miteinander in Kontakt zu bleiben und zu plauschen.
So kamen im Mai 2021 zum ersten Zwischentreffen spontan einige Lehrkräfte zusammen und tauschten sich aus, was für Aktivitäten sie in ihrem Unterricht umgesetzt hatten. Darunter war auch eine Idee zur Weiterführung des beim ersten Treffen gezeigten Experiments mit den Bohnen.
Die aus Südtirol zugeschalteten Lehrkräfte stellten den Forschertag vor, einen jährlich an Südtiroler Grundschulen stattfindenden Projekttag zu einem bestimmten Überthema. In diesem Jahr ging es um das Thema Wasser. Der Forschertag erfuhr ein großes Interesse von den Teilnehmenden. Die Koordinatorinnen betonten jedoch auch, dass es nicht immer ein großes Projekt sein muss, sondern dass kleine Experimente im Unterricht genauso wichtig seien.
Die Experimente mit der Trockenhefe wurden im Gespräch auch wieder aufgegriffen. Gemeinsam besprachen die Teilnehmer*innen, wie man eine für Kinder verständliche und doch fachlich korrekte Erklärung auf die Frage „Was macht die Hefe?“ formulieren kann.
Beim zweiten Zwischentreffen im Juni 2021 wurde der Austausch zum Hefeexperiment weitergeführt, diesmal mit der Fragestellung, wie das Verfassen eines Versuchsprotokolls für die Schüler*innen zugänglicher gemacht werden kann. Die teilnehmenden Lehrkräfte sammelten ihre Ideen, wie sie das Protokollieren an unterschiedliche Niveaus anpassen, im verschiedene Formen bringen und interessant gestalten. Dabei kamen viele sehr spannende Ansätze zusammen.
Die Lehrkräfte sprachen zudem über Experimente zur Oberflächenspannung von Wasser. Auch dazu hatten sie tolle Ideen zu kleinen Experimenten, die sich einfach in den Unterricht integrieren lassen, keiner großen Vorbereitung bedürfen und den Schüler*innen viel Spaß bereiten.
Es freut uns sehr, dass das Projekt „Train the Trainer: Sprachförderung mit Experimenten“ so gut angenommen wird und einen Austausch zwischen Lehrkräften aus dem gesamten Bundesgebiet und sogar darüber hinaus ermöglicht. Die Fülle an Unterrichtsideen, die die Lehrkräfte schon jetzt erarbeitet haben, erfüllt uns mit Begeisterung.
Als nächstes steht nun das zweite Treffen im Oktober auf dem Programm. Es wird in Halle (Saale) stattfinden. Wir von Science on Stage freuen uns schon sehr darauf, die Teilnehmer*innen endlich persönlich zu treffen!
Das Projekt wird von Science on Stage Deutschland organisiert und von der Joachim Herz Stiftung unterstützt.
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