Badezimmerzauber: Kondensation auf einem Spiegel
Überblick
Zusammenfassung
Durch forschend-entdeckendes Lernen sollen die Kinder herausfinden, unter welchen Bedingungen ein Spiegel beschlägt und wie er wieder gereinigt werden kann. Die Aufgabe wird von einer weiteren kurzen Geschichte über Lilu und Alina begleitet.
Niveau: Mittel bis schwierig
Dauer: 60 Minuten
Wortschatz: Adjektive und ihre Gegensatzpaare, Alltagsgegenstände, Verben des naturwissenschaftlichen Arbeitens
Material:
- Spiegel
- Kühlschrank oder Kühltasche
- Tasse
- Materialien und Gegenstände, um Kondenswasser vom Spiegel zu entfernen, z.B. Frischhaltefolie, Küchenpapier, Föhn
- Wortkarten – Kondensation
Hinweis: Die Wortkarten sind als PDFs verlinkt. Unten unter Zusatzmaterialien gibt es alle PDFs auch als Word-Dokument zum Download.
Interaktive, digitale Übungen (H5P) zu den Wortkarten - Kondensation gibt es in einer separaten Seite für die Schüler*innen hier, sowie als QR-Code hier.
Lilu kommt aus der Duschkabine und will mit dem SpiegelLilu spielen. Er läuft zum Spiegel hin. Doch was ist das? Der Spiegel-Lilu ist nicht mehr zu sehen. Wo ist er nur geblieben?
Stopp und frage!
Was ist passiert? Hast du eine Idee, warum Lilu den SpiegelLilu nicht mehr sehen kann?
Stopp und diskutiere!
Berichte von deinen eigenen Erfahrungen mit Spiegeln im Badezimmer. Du könntest auch von beschlagenen Innenscheiben im Auto im Winter erzählen.
Mögliche Beobachtungen:
- Der Spiegel ist beschlagen.
- Der Spiegel ist feucht.
- Es ist Nebel auf dem Spiegel.
- Der Spiegel wird weiß.
Stopp und experimentiere!
Lege einen Spiegel in den Kühlschrank oder in eine Kühltasche. Hole ihn nach 5 bis 10 Minuten wieder heraus. Beobachte, was passiert.
Mögliche Beobachtung:
- Sobald der kalte Spiegel mit der feuchtwarmen Luft des Klassenzimmers in Kontakt kommt, beschlägt er.
Stopp und experimentiere!
Lege den Spiegel mit der beschlagenen Seite nach oben auf deine Hand und beobachte, was passiert.
Mögliche Beobachtung:
- Nach und nach werden der Abdruck der Hand bzw. der Finger sichtbar. Die beschlagene Spiegeloberfläche „klart“ an den wärmeren Stellen langsam auf. Dieser Vorgang dauert etwa eine Minute, sodass die Geduld der Kinder gefragt ist.
Stopp und untersuche!
Überlege dir verschiedene Möglichkeiten, wie du den Spiegel wieder zum „Spiegeln“ bringen kannst. Welche der folgenden Geräte und Materialien können dir dabei helfen, das Kondenswasser vom Spiegel zu entfernen? Probiere einige aus!
Küchenpapier, Frischhaltefolie, Aluminiumfolie, Backpapier, Handtuch, Spülbürste, Tafelschwamm, Baumwollstoff, Polyesterstoff, Fächer, Föhn (nur unter Aufsicht der Lehrkraft verwenden!), Fahrradpumpe, Handventilator, Kochlöffel, Zeitungspapier, Strohhalm, Luftballon, Taschenlampe, Sonne, Heizkörper usw. Schreibe deine Vermutungen und Beobachtungen in eine Tabelle. Die Wortkarten können dir dabei behilflich sein.
Material |
Vermutung |
Lösung |
---|---|---|
Küchenpapier | ||
Frischhaltefolie | ||
... |
Mögliche Beobachtungen:
- Alle saugfähigen Materialien nehmen das Kondenswasser auf – sie werden feucht bzw. nass.
- Alle Geräte, die Wärme bzw. einen Luftstrom erzeugen, trocknen die Spiegeloberfläche.
- Alle anderen Materialien und Gegenstände sind zum Reinigen des Spiegels nicht zu gebrauchen.
Stopp und diskutiere!
Sammelt die Ergebnisse und sprecht gemeinsam über das auf dem Spiegel kondensierte Wasser.
Stopp und notiere!
Was kannst du tun, damit der Spiegel wieder beschlägt? Welche der folgenden Materialien können dir dabei helfen: heißes Wasser, eiskaltes Wasser, eine Tasse, ein Spiegel? Überlege dir eine Lösung!
Stopp und experimentiere!
Fülle heißes Wasser in eine Tasse und lege den Spiegel mit der Spiegelseite nach unten auf die Tasse. Lasse ihn dort ca. 30–60 Sekunden liegen. Fasse ihn anschließend vorsichtig am Rand an und drehe ihn mit der Spiegelseite nach oben. Beobachte und vergleiche!
Vorsicht mit dem heißen Wasser!
Mögliche Beobachtung:
- Nach etwa einer Minute beschlägt die Spiegelseite durch den heißen Wasserdampf.
Stopp und experimentiere!
Male mit deinem Finger eine „geheime“ Botschaft (z.B. einen Buchstaben oder eine Zahl) auf den beschlagenen Spiegel. Lasse den Spiegel gut trocknen.
Hinweise
- Die Spiegeloberfläche darf anschließend nicht mehr berührt werden.
- Die Spiegel sollten an einem geschützten Platz trocken aufbewahrt werden.
Male die gleiche „geheime“ Botschaft auf ein Blatt Papier und gib dieses deiner Lehrerin/deinem Lehrer. In der nächsten Stunde wird deine Lehrerin/dein Lehrer die Blätter mit den geheimen Botschaften im Klassenzimmer durchgemischt verteilen. Du erhältst einen der „Geheimbotschaftsspiegel“. Lasse den Spiegel noch einmal beschlagen. Kannst du eine Geheimbotschaft erkennen und diese einer Papierbotschaft zuordnen?
- Die Kinder sammeln Adjektive und ihre Gegensatzpaare.
- Die Kinder verwenden Nomen für Gegenstände des Alltags.
- Die Kinder verwenden Verben für das naturwissenschaftliche Arbeiten.
- Die Kinder denken über die Versuche nach und schreiben ihre Beobachtungen auf.
- Satzanfänge, um Beobachtungen zu formulieren:
- Ich war begeistert von…
- Ich mochte (besonders)…
- Es war neu für mich, dass…
- Ich bin glücklich, dass…
- Ich mochte nicht, dass…
- Es war interessant für mich, dass…
- Ich war erstaunt/überrascht, dass…
- Es war schwierig zu…
- Ich hätte nicht gedacht, dass…
- Ich möchte mich daran erinnern, dass…
- Satzanfänge, um Vermutungen zu formulieren:
- Ich denke,…
- Ich glaube,…
- Ich vermute,…
- Mögliche Vermutungen der Kinder:
- Ich vermute,…
- …dass der Spiegel verschwommen ist.
- …dass der Spiegel nass ist, weil Lilu ihn vollgespritzt hat.
- …dass Dampf auf dem Spiegel ist.
- …dass Dampf beim Duschen aufsteigt.
- …dass der Spiegel wegen der Hitze dampft.
- …dass Lilu die falsche Blickrichtung hat.
- …dass die Luft im Badezimmer wie ausgeatmete Luft ist
- Ich vermute,…
- Adjektive:
nass/feucht – trocken, heiß/warm – kalt, dünn – dick, abgekühlt – erwärmt
- Nomen:
Aluminiumfolie, Backpapier, Baumwollstoff, Fahrradpumpe, Fett, Feuchtigkeit, Finger, Frischhaltefolie, Fächer, Föhn, Handtuch, Handventilator, Heizkörper, Kochlöffel, Küchenpapier, Luft, Luftballon, Polyesterstoff, Sonne, Spülbürste, Strohhalm, Tafelschwamm, Taschenlampe, Temperatur, Temperaturunterschied, Thermometer, Thermoskanne, Wasser, Wasserdampf, Wassertropfen, Wassertröpfchen, Wind, Zeitungspapier usw.
- Verben:
beschlagen, trocknen, halten, kondensieren, abkühlen/ erwärmen, blasen, pusten, wischen, reiben, schütten, gießen, öffnen/schließen, aufnehmen/abgeben, umdrehen, messen, beobachten/festhalten
Warme Luft kann besonders viel Wasserdampf aufnehmen, ohne dass man diesen mit den bloßen Augen sieht. Je mehr die Luft aber abkühlt, desto weniger Wasserdampf kann sie aufnehmen. Dann beginnt der Wasserdampf sich an kleinen Staubpartikeln anzuheften und kleinste Wassertropfen zu bilden. Diesen Vorgang nennt man in der Naturwissenschaft „Kondensation“.
Die Kondensstreifen am Himmel entstehen ganz ähnlich: Aus dem Triebwerk eines Flugzeugs schießt unter Druck ein Strahl von Verbrennungsgasen und Wasserdampf. Sobald diese Gase das Flugzeug verlassen, entspannen sie sich (d. h. der Druck nimmt ab) und sie kühlen ab. Dadurch entstehen aus dem zuvor unsichtbaren Wasserdampf viele kleine Wassertropfen, die den Kondensstreifen am Himmel bilden.
Ebenso entsteht beim Duschen viel Wasserdampf. Die warme Luft im Badezimmer nimmt diesen Wasserdampf auf. Das Glas des Spiegels ist jedoch noch kühler als die warme Luft. Trifft nun die warme und feuchte Luft auf das kühlere Spiegelglas, kondensiert der Wasserdampf in Form von vielen kleinen Wassertropfen auf der Oberfläche des Spiegels. Sobald man die Oberfläche des Spiegels wieder erwärmt, zum Beispiel mit einem Föhn, ist das Phänomen nicht mehr zu sehen.
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